Bild: © DISW
Verein
Das Deutsche Insitut für Sozialwirtschaft (DISW) wurde in der Rechtsform eines eingetragenen gemeinnützigen Vereins gegründet. Erster Vorsitzender ist Georg Horcher, geschäftsführender Direktor ist Prof. Dr. Andreas Langer.
Das DISW arbeitet in einer teamorientierten Netzwerkstruktur. Es ist inklusive seiner Finanzierung strikt projektbezogen organisiert. In den jeweiligen Projekten arbeitet ein Team aus erfahrenen Mitarbeiter/innen sowie Expert/innen interdisziplinär zusammen.
Vorstand
Vorstandsvorsitzender
Qualifikationen:
- Diplom Pädagoge
- Supervisor
- Trainer für Sozialmanagement
Kurzvita:
- 1979 – 1987 Leiter einer Jugendfreizeitstätte
- 1988 – 1999 Sozial- und Jugendhilfeplaner
- 2000 – 2002 Referent für Personal- und Organisationsentwicklung der Stadt Offenburg
- 2002 – 2006 Leiter des Jugendamtes der Hansestadt Rostock
- 2007 – 2008 Leiter der Koordinierungsstelle Soziale Hilfen der schleswig-holsteinischen Kreise
- seit 2009
- Leiter des Sozial- und Jugendamtes des Kreises Offenbach
- Mitglied im Vorstand der Gilde Soziale Arbeit
- Mitglied in der BAG ASD / KSD
- Seit 1986 nebenberufliche Tätigkeiten als
- Supervisor
- Fortbildungsreferent
- Organisationsberater und Trainer für Führungskräfte der Sozialwirtschaft und der öffentlichen Verwaltung
- zahlreiche Publikationen vor allem zur Neuen Steuerung und zum Sozialmanagement
Stellvertretender Vorstandsvorsitzender
Geschäftsführender Direktor
Qualifikationen:
- Dipl. Sozial Pädagoge
- Doktor der Sozialwissenschaften (Dr. rer. soc.)
- Promotion am Institut für Sozialökonomik der Ruhr-Universität Bochum
Schwerpunkte:
- Dienstleistungen in der Sozialen Arbeit (DFG Projekt)
- Empirische Professionsforschung
- Vertrauenstheorie sowie Wirtschafts- und Unternehmensethik in sozialen Trägerstrukturen
Kurzvita:
- Professor an der Fakultät für Wirtschaft und Soziales an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg
- Lehrauftrag an der Evangelischen Fachhochschule Bochum
- Lehrauftrag an der Ruhr-Universität Bochum
- Lehrauftrag am Diakoniewissenschaftlichen Institut der Universität Heidelberg
E-Mail: langer@disw.eu
Stellvertretende Vorstandsvorsitzende
Qualifikationen:
- Betriebswirtschaft (Dipl. Kauffrau)
- Sozialwissenschaften (Dr. rer. pol.)
Schwerpunkt: Sozialwirtschaftliche Wirkungs- und Prozessevaluationen
Professorin für Sozialökonomie und Sozialmanagement an der HAW Hamburg, Department Soziale Arbeit
Eine Auswahl der Veröffentlichungen finden Sie auf der Seite der HAW Hamburg.
Kurzvita:
- Professorin an der HAW Hamburg
- Professorin für BWL im Sozial- und Gesundheitswesen an der FH der Diakonie, Bielefeld
- Fachanleitung und Kaufmännisches Management bei Spektrum gGmbH, Berlin
- Lehraufträge Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin und FH Bielefeld, FB Sozialwesen
Beisitzerin im Vorstand
Weitere Qualifikationen:
- M.A. Soziale Arbeit
- Doktor der Philosophie
Schwerpunkte:
- Soziale Sicherung
- Beratungsforschung
- Theorien Sozialer Arbeit
Veröffentlichungen (Auswahl):
- Molle, J. (2014): Sanktionsregelungen im SGB II – Lebenslagen und Teilhabechancen vor dem modernen Mythos der Vollbeschäftigung. neue Praxis, 44(5), 510–520.
- Langer, A..; Frei, F.; Molle, J. (2015): Sozialräumlich orientierte Analysen von Bedarfen, neuen Bedarfsgruppen und Angebotsformen für Familienzentren im Kreis Ostholstein. Deutsches Institut für Sozialwirtschaft e.V..
- Molle, J. (2015): Expertise zur Notwendigkeit eines stationären Wohn- und Unterstützungsangebotes für (chronisch) psychisch erkrankte Menschen. Eine Diskussion zur konzeptuellen Weiterentwicklung im Auftrag des Gemeindepsychiatrischen Zentrums Eimsbüttel in Hamburg. Deutsches Institut für Sozialwirtschaft e.V..
- Langer, A.; Frei, F.; Kupferhof Hände für Kinder gGmbH (Hrsg.) (2016): Wissenschaftliche Evaluation. Kurzzeitwohnen für Kinder und Jugendliche mit Behinderung und deren Familien im Neuen Kupferhof. Unter Mitarbeit von Molle, J.. Deutsches Institut für Sozialwirtschaft e.V..
- Frei, F.; Langer, A.; Schmoecker, M. (2014): Demenzplan Sylt: Gutes Leben mit Demenz auf Sylt – Expertise zur Entwicklung eines Handlungskonzeptes. Deutsches Institut für Sozialwirtschaft e.V.. Unter Mitarbeit von Molle, J.. Münster: Waxmann.
- Birtsch, V.; Molle, J. (2016): Runder Tisch zur Situation der Heimerziehung in Schleswig-Holstein. Bericht über Themen und Ergebnisse der Diskussionen in sechs Veranstaltungen.
- Molle, J.; Struck, T. (2017): Zur Phänomenologie von Armut. Ein Kommentar zur Analyse aus einer bindungstheoretischen Perspektive. In: Seukwa, L.H.; Schroeder, J.; Voigtsberger, U.: Soziale Bildungsarbeit – europäische Debatten und Projekte. Wiesbaden: Springer, S. 29-47.
- Moers, I.; Molle, J.; Vaudt, S.; Langer, A. (2017): Forschungsprojekt „Herausforderungen moderner Schuldnerberatung“. In: BAG-SB Informationen, 1/2017.
- Ansen, H.; Dauer, R.; Molle, J.; Schroeder, J., Seukwa, L. H.; Struck, T.; Wagner, U. (2017): Bildung sozial denken. Definition, Gegenstand, Anwendungskontexte und Qualitätsmerkmale sozialer Bildungsarbeit. In: Seukwa, L.H.; Schroeder, J.: Soziale Bildungsarbeit für junge Menschen. Handlungsfelder, Konzepte, Qualitätsmerkmale. Bielefeld: transcript, S. 319-354.
- Molle, J. (2017).: Zwischen Unterstützungsauftrag und Zwang: „Nachhaltige“ Beratung im SGB II als soziale Bildungsarbeit. In: Seukwa, L.H.; Schroeder, J.: Soziale Bildungsarbeit für junge Menschen. Handlungsfelder, Konzepte, Qualitätsmerkmale. Bielefeld: transcript, S. 141-162.
- Ansen, H.; Langer, A.; Molle, J.; Peters, S.; Schwarting, F.; Vaudt, S.; Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung (Hrsg., 2017): Forschungsbericht zum Projekt „Herausforderungen moderner Schuldnerberatung“.
- Molle, J. (2018): Analyse des Beratungsverständnisses in der Grundsicherung für Arbeitssuchende. Zur Würdigung von Bewältigungsleistungen Betroffener in der Beratung im SGB II aus beratungstheoretischer Perspektive der Sozialen Arbeit. Dissertation.
Kontakt: molle@disw.eu
Beisitzer im Vorstand
Qualifikationen:
- Sozialwissenschaften (Diplom)
- International Urban Planning (MSc)
- Soziologie (Dr.Phil.)
Schwerpunkte:
- Stadtentwicklung
- Armut
- Migration
- Sozialpolitik
- Evaluation
Universitätsprofessor, Forschungsbereichsleitung am Institut für Raumplanung der TU Wien
Veröffentlichungen (Auswahl):
- Güntner, Simon / Harding, Jamie (2015): Can transnational exchange in EU projects really lead to change? A differentiated analysis from an action research perspective, in: European Journal of Social Work 18(4): 511-524
- Güntner, Simon / Fritsche, Miriam (2014): Beteiligungsverfahren zwischen Erwartungen und Enttäuschungen, in: vhw Forum Stadtentwicklung 6/2014: 312-316
- Güntner, Simon / Stanton, Richard (2013): Urban citizenship through democratic variety – reflections on the local political participation of migrants in European cities, in: Open Citizenship Vol. 4/2: 38-53
- Güntner, Simon / Harding, Jamie (2013): Active Inclusion – an Effective Strategy to Tackle Youth Homelessness?, in: European Journal of Homelessness Vol. 7/2: 249-263
- Güntner, Simon / Walther, Uwe-Jens (2013): Aufstieg und Fall der sozialen Stadtpolitik in Europa – das Ende einer Ära? in: Kronauer, Martin / Siebel, Walter (Hrsg.): Polarisierte Städte – Soziale Ungleichheit als Herausforderung für die Stadtpolitik, Frankfurt/M.: Campus: 287-309
- Güntner, Simon / Ansen, Harald (2013): Das Wohnquartier – eine vernachlässigte Dimension im aktuellen Armutsdiskurs? In: vhw Forum Stadtentwicklung 1/2013: 3-6
- Güntner, Simon (2012): Stadtpolitikerneuerung durch das Förderprogramm „Soziale Stadt“? Perspektiven und Grenzen der „Verstetigung“ am Beispiel von fünf Kommunen, in: Zeitschrift für Sozialreform 4/2012: 451-479
- Güntner, Simon / Calandrino, Michele (2010): The Role of Cities in EU Social Policy, in: Hamedinger, Alexander /Wolffhardt Alexander (eds.): The Europeanisation of Cities, Amsterdam: Techne Press: 145-160
- Güntner, Simon (2009): Bewegte Zeiten – Anmerkungen zur sozialen Kohäsion in europäischen Städten, in: BBR (ed.): Informationen zur Raumentwicklung 3/2009: 379-393
Kurzvita:
- 1994-1998 Studium der Sozialwissenschaften in Konstanz und Duisburg
- 1999-2000 Studium der Stadtplanung in Cardiff /UK
- 2000-2006 wiss. Mitarbeiter am Institut für Soziologie, TU Berlin
- 2006-2007 Policy Officer for Social Affairs bei EUROCITIES, Brüssel
- 2007-2009 Senior Policy Officer for Social Affairs bei EUROCITIES, Brüssel
- seit 2009 Professor für Sozialwissenschaften an der HAW Hamburg
Geschichte des Vereins
Gründung des Deutschen Instituts für Sozialwirtschaft e. V. am 09.04.2005 auf Initiative von Prof. Dr. Bernd Maelicke, Leuphana Universität Lüneburg.
Gründungsdirektor und erster Vorsitzender wird Prof. Dr. Bernd Maelicke
Am 30.10.2010 wählt die Mitgliederversammlung Dr. Andreas Tietze zum Vorsitzenden des DISW e. V., Prof. Dr. Bernd Maelicke wird Stellvertreter, Vorsitzender und Stellvertreter bilden den geschäftsführenden Vorstand. Prof. Dr. Bernd Maelicke bleibt weiterhin fachlicher Direktor (Institutsdirektor).
Georg Horcher wird Vorsitzender des Vereins, Prof. Dr. Andreas Langer wird als Institutsdirektor und Geschäftsführer berufen.
Die Mitgliederversammlung verleiht dem ersten Vorsitzenden und Gründungsdirektor Prof. Dr. Bernd Maelicke die Ehrenmitgliedschaft.
Eröffnung des Hamburger Projektbüros als zweiten Standort in der Adenauerallee 6.
Umzug des Hamburger Projektbüros in den Steindamm 91.
Georg Horcher / Andreas Langer: Zum 80. Geburtstag von Bernd Maelicke
Am 26.04. wird Prof. Dr. Bernd Maelicke 80 Jahre alt. Der Jubilar ist Gründungsdirektor und langjähriger Leiter des Deutschen Instituts für Sozialwirtschaft (DISW) mit Sitz in Kiel und Hamburg. Mit der Etablierung des Institutes setzte Bernd Maelicke seine Schaffensperiode als Sozialunternehmer fort, in der er als ein exzellenter Kenner, Kritiker und Reformer des Strafvollzugs und Nestor des Sozialmanagements sowie der Modernisierung der Sozialwirtschaft zwei Handlungsfelder mitentwickelt und entscheidend mitgeprägt hat. In allen seinen Beiträgen ging es Bernd Maelicke immer um die Schnittstelle und die Verknüpfung von Theorie und Praxis.
An dieser Stelle soll es insbesondere um die Verdienste im Bereich der Sozialwirtschaft und des Sozialmanagements gehen.
Bernd Maelicke hat inmitten aller Uneinheitlichkeit und fehlender Eindeutigkeit des Begriffs „Sozialwirtschaft“ entscheidend dazu beigetragen, dass Sozialwirtschaft als Teil der Volkswirtschaft zu verstehen ist, und hier insbesondere als das Wirtschaften mit sozialen Gütern zu Verbesserung der gesellschaftlichen Wertschöpfung – bei ständiger dynamischer Entwicklung..
Im Zentrum seines Managementverständnisses stand immer der Dialog, der Dialog mit der Führungskräfte in den sozialwirtschaftlichen Organisationen mit den Mitarbeitenden und der Dialog der sozialwirtschaftlichen Organisationen mit den Nutzer:innen. Die Steuerung dieser dynamischen Entwicklungen auf der Ebene der sozialen Organisationen ist dabei die Aufgabe des Sozialmanagements. Es ging Bernd Maelicke nicht um die „Verbetriebswirtschaftlichung“, die unreflektierte Übernahme betriebswirtschaftlicher Instrumente zur Optimierung der wirtschaftlichen Betriebsergebnisse sozialwirtschaftlicher Unternehmen, sondern um die Optimierung der Qualität sozialer Dienstleistungen. Bernd Maelicke hat wesentlich mit dazu beigetragen, dass die mit der Einführung managementorientierter Steuerungsansätze (New-Public-Management) und der Outputorientierung verbundenen Befürchtungen einer Deprofessionalisierung der Sozialen Arbeit durch eine managerielle Fremdsteuerung nicht eingetreten sind. Statt dessen hat Bernd Maelicke durch seine Beiträge zur Professionalisierung der Sozialwirtschaft als Disziplin und Professionalität beigetragen, was sich z.B. in der festen Verankerung dieser Inhalte im Kern-Curriculum Sozialer Arbeit widerspiegelt: Er stand und steht für ein Verständnis von Sozialmanagement, das darin besteht, ökonomische Prinzipien auf Leistungsbereiche anzuwenden, die nur sehr begrenzt markt- und wettbewerbstauglich sind, bei gleichzeitiger Beachtung der normativen, ethischen und professionellen Kriterien der Erbringung sozialer (Dienst)Leistungen. Er sah und sieht, mit Armin Wöhrle ausgedrückt, im „Sozialmanagement und Management in der Sozialwirtschaft“ eine, für die Entwicklung sozialwirtschaftlicher Organisationen, notwendige Professionalisierungsstrategie.[1]
Dass Sozialmanagement nicht die unreflektierte und unkritische Bindung der Sozialarbeiter:innen an formal-organisatorische Strukturen und bürokratische Abläufe bedeuten kann, sondern die Bindung der Professionellen an sozialwissenschaftliche und ethische Maßstäbe und an kollegiale Kontrolle, zeigte Bernd Maelicke in seinem stetigen Vorantreiben des Ansatzes eines ‚Reso-Managements‘. Die Widersprüche betriebswirtschaftlicher Rationalitätsprinzipien und der professionsethischen Standards der Sozialen Arbeit löste er durch die Zusammenführung des Wissens aus der Sozialen Arbeit mit Managementaspekten z. B. der Unternehmensführung, des Qualitätsmanagements oder des Controlling. Sozialmanagement im Verständnis von Bernd Maelicke berücksichtigt die spezifischen gesellschaftlichen, politischen und wissenschaftlichen und professionellen Rahmenbedingungen der sozialwirtschaftlichen Unternehmen. Am Beispiel des Reso-Managements‘ wird deutlich: Nur in der Zusammenschau seines Fachwissens ‚Resozialisierung‘ mit der dezidierten sozialwirtschaftlichen Expertise der strukturellen Rahmenbedingungen und deren Reformkonditionen konnte Bernd Maelicke zum Treiber und ‚Change-Agent‘ sozialer Innovation in diesem Feld werden.
Insofern hat Bernd Maelicke gezeigt, dass der Nutzen und die Notwendigkeit von Sozialmanagement und Sozialwirtschaft die Organisationsgestaltung sozialer Einrichtungen und Dienste unabweisbar, akzeptiert und etabliert ist und diese gleichzeitig übersteigt. Dazu hat Bernd Maelicke wesentlich beigetragen.
[1] Wöhrle (2013): Theoriebildung zu Sozialmanagement und Management in der Sozialwirtschaft. In: Grunwald/ Horcher/ Maelicke (Hg.): Lexikon der Sozialwirtschaft. Baden-Baden S. 1036 – 1042